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Burgräume

Auf einem Hügel inmitten der Stadt Ljubljana, nur einen Katzensprung vom Stadtrummel entfernt, thront eine mittelalterliche Festung. Die Burg von Ljubljana ist das weithin sichtbare Symbol der Stadt, ein kultureller und touristischer Anziehungspunkt, der viel zu bieten hat. Im Schutz der mittelalterlichen Burgmauer werden das ganze Jahr hindurch vielfältige Aktivitäten und Events veranstaltet. Erkunden Sie die Burg!

Aussichtsturm und Burgpfeifer-Turm
Schützenturm
Fünfeckiger Turm
Friedrichsturm
Ständesaal
Palas
Hribar-Saal und Arsenal
Burgkapelle St. Georg
Zuchthaus
Burghof
Weißer und Blauer Saal
Oberes Lapidarium
Felsensaal
Erasmus-Turm
Die Drachenhöhle
Pulverkammer
Gefängnis unter freiem Himmel
Aussichtsturm und Burgpfeifer-Turm
Schützenturm
Fünfeckiger Turm
Friedrichsturm
Ständesaal
Palas
Hribar-Saal und Arsenal
Burgkapelle St. Georg
Zuchthaus
Burghof
Weißer und Blauer Saal
Oberes Lapidarium
Felsensaal
Erasmus-Turm
Die Drachenhöhle
Pulverkammer
Gefängnis unter freiem Himmel

Aussichtsturm und Burgpfeifer-Turm

117

Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahre 1813 wurde der ursprüngliche "Pfeiferturm" abgerissen (oder er war so baufällig, dass er von selbst einstürzte).

Aussichtsturm

Zwei Jahre später wurde anstelle dieses einstigen Verteidigungsturms ein hölzerner Brandmeldeturm errichtet. Der Holzturm wurde im Zeitraum 1845 bis 1848 durch einen neuen, gemauerten Turm ersetzt. In diesem befand sich eine Wohnung für den Feuerwächter, der Kanonenschüsse als Alarmsignal abfeuerte, wenn in der Stadt ein Brand ausbrach. Der heutige Aussichtsturm wurde im Jahre 1982 um 1,2 Meter erhöht, so dass die Augenhöhe der Besucher auf der oberen Plattform genau 400 m über dem Meeresspiegel liegt. Im Jahr 2009 wurde der Aussichtsturm erneut restauriert, unter anderem wurde die Verteidigungsmauer auf der Aussichtsplattform erhöht. Heute dient er nicht mehr als Brandmeldeturm, sondern als beliebter Aussichtspunkt.

Pfeiferturm

Der ursprüngliche Eingang befand sich an der Nordseite der landesfürstlichen Burg. Auf der Eingangsseite befand sich eine Zugbrücke, über dem Eingang wurde der Pfeiferturm (1544 erstmals erwähnt) errichtet – er stand vor dem heutigen Aussichtsturm. Auf einem Holzgang, der den Turm umkreiste, spielten Stadtmusikanten jeden Vormittag um 11 Uhr auf drei Posaunen und einem Kornett. Wann dieser Brauch aufgegeben wurde, ist nicht bekannt – die Quellen erwähnen ihn im 16. und 17. Jahrhundert. Die Stadtmusikanten hatten zugleich auch die Aufgabe, als Wächter für die Brandsicherheit der Stadt zu sorgen. Wenn ein Brand ausbrach, hängten sie roten Stoff bzw. nachts eine Lampe aus. Unter französischer Herrschaft war der Pfeiferturm bereits stark beschädigt und baufällig. Später, im Jahre 1848, wurde daneben der heutige Aussichtsturm errichtet.

grad prostori Razgledni stolp in stolp piskacev

Schützenturm

217

Die Fundamente stammen aus dem 15. Jahrhundert, vom Turm bis zu der (von der Stadt verwalteten) Festung bei den heutigen Überresten der Wehranlage Šance (Schanzen) verlief eine Mauer.

In den Jahren 1946 - 1953 wurde der Turm nach Plänen des Architekten Boris Kobe (1905 - 1981) renoviert. Im Erdgeschoss wurde ein Bierlokal, im Obergeschoss ein Café eingerichtet. Der Gestaltung der Inneneinrichtung aus Massivholz (Stühle, Tische und Wendeltreppe) widmete Kobe besondere Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit dem akademischen Maler Marij Pregelj (1913-1967) entwarf er die Vorlagen für die Sgraffiti-Bemalungen, beide fertigten sie auch an. Die Ideen für ihre Bilder fanden die beiden Autoren in Motiven slowenischer Volkslieder und Volkserzählungen. Der Autor der jeweiligen Geschichte kann anhand des Buchstabens K (Kobe) beziehungsweise P (Pregelj) festgestellt werden.

Die konservatorischen und restauratorischen Arbeiten an den Sgraffiti begannen bereits 2007 und wurden im November 2008 abgeschlossen. Diese Aufgabe übernahm das Restaurationszentrum der Anstalt für den Schutz des Kulturerbes Sloweniens unter Leitung des akademischen Malers Ljubiša Milić, Restaurationsrat.

Die gesamte bauliche Renovierung des Schützenturms wurde im Jahr 2012 fertiggestellt. Es wurden alle Ebenen restauriert, einschließlich der Sgraffiti im Eingangsbereich, wo sich seit 2013 der festliche Sitz des Weinkonvents St. Urbanus in Ljubljana samt Vinothek mit Konventweinen aller Jahrgänge befindet, und der oberen Etage mit dem Restaurant Strelec.

grad prostori Stolp strelcev

Fünfeckiger Turm

317

Der Turm aus dem 16. Jahrhundert diente als Hauptzugang zum Burghof, zugleich verteidigte er die Burg gegen Angriffe von der Südseite.

Als Verbindung zur Außenwelt dienten zwei Zugbrücken über dem Burggraben. An der Außenseite wurde der künstliche Hügel Lipnik aufgeschüttet, der bis zur Höhe der Eingangsöffnungen reichte. Zwei Öffnungen sind bis heute erhalten geblieben – eine größere für Wagen und Pferde, ein kleinere für Menschen. Zu sehen sind auch verschiedene Schießscharten, da die Festung neueren Waffen angepasst war. Im Obergeschoss befand sich die Wohnung des Burggrafen, der die Burggebäude verwaltete.

Im heutigen renovierten Turm befinden sich keine Stockwerke, auch der Dachstuhl ist offen. Der Turm wird für Ausstellungen, kleinere Konzerte und Theateraufführungen genutzt.

grad prostori Peterokotni stolp

Friedrichsturm

417

Im einstigen Eingangsturm zwischen dem Ständesaal und dem Palas (Hauptgebäude der Burg) befanden sich die Räume der Burgdame in zwei Etagen.

Im 15. Jahrhundert wurden in diesem Turm zwei kleinere Wohnräume mit Verbindungstreppe eingerichtet. Aus Archivaufzeichnungen weiß man, dass beide von der Burgdame benutzt wurden. Sie waren beheizt.

Die renovierten Räume strahlen eine mittelalterliche Atmosphäre aus, auch die Verbindungstreppe mit Fensterumrahmungen zwischen den beiden Etagen ist vollständig erhalten geblieben.

grad prostori Friderikov stolp

Ständesaal

517

Der heutige Ständesaal umfasst die einstigen Wohnräume des Landeshauptmanns in der Laibacher Burg.

Architektonische Reste im Saal zeugen vom schrittweisen Ausbau der Burgräume, wobei das Verdienst für ihre Entstehung den Landeshauptleuten aus dem Geschlecht Lamberg zuzuschreiben ist. In den Quellen sind erwähnt: die Kammer der Hausherrin, ein großes neues Zimmer mit Studiarium, das Gesindezimmer und das Wächterzimmer. Alle Räume waren beheizt, neben der Kammer gab es auch eine Sanitäreinrichtung. Die einstigen Zimmer sind zu einem Großraum vereint, der zusammen mit einem Trakt, der in der Zuchthaus-Ära der Burg hinzugefügt wurde, den Ständesaal bildet.

Im Jahr 2008 fand in diesem Saal ein Festmahl für die britische Königin Elisabeth II. und Prinz Philip statt.

grad prostori Stanovska dvorana

Palas

617

Der Palas ist der Saal, in dem der Landeshauptmann einst feierliche Empfänge und Gastmahle gab; hier verrichtete der Burgherr seine Pflichten.

Der Ursprung des Wortes Palas (lateinisch 'palatium' – kaiserlicher Hof) bestätigt, dass es sich nicht um Wohn-, sondern um repräsentative Räume des Landeshauptmanns handelte. In der Zeit des Landeshauptmanns Herbert von Auersperg (1528 - 1575) wurde der Palas als bemalter Speisesaal mit rundem Tisch und zwölf Stühlen beschrieben. Im Jahr 2003 wurde der Saal renoviert, wobei seine längliche mittelalterliche Form, vier Erker im Renaissancestil und seine kreative technische Ausstattung (hebbare Bühne, bewegliche Deckenbalken, verdeckte Beleuchtung) erhalten geblieben sind.

Das Architekturbüro Ambient (M. Kerin, M. Kregar, E. Ravnikar) wurden für die Renovierung des Palas und des daneben befindlichen Ständesaals mit der Plečnik-Medaille ausgezeichnet, die für bedeutende Beiträge zur Entwicklung der slowenischen Architektur verliehen wird.

grad prostori Palacij

Hribar-Saal und Arsenal

717

Der Hribar-Saal über dem Arsenal bzw. dem heutigen Burggasthaus Gostilna Na Gradu ist nach Ljubljanas einstigem Bürgermeister Ivan Hribar benannt. Den Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Ljubljana erhielt er für den Bau des städtischen Wasserleitungsnetzes.

Zum Bürgermeister wurde er nach dem verheerenden Erdbeben 1896 gewählt und blieb 14 Jahre in diesem Amt. In Hribars Amtszeit fallen viele Neuerungen und Errungenschaften der Stadt: Im Jahr 1905 kaufte die Stadtgemeinde die Burg von Ljubljana, das erste Kraftwerk wurde errichtet, die Stadt bekam eine Straßenbahn. Der Hribar-Saal ist der größte Saal der Burg.

Das Arsenal (Raum im Erdgeschoss) befindet sich zwischen dem Fünfeckigen Turm und der Pulverkammer. Es wurde im Jahre 1524 auf Wunsch des Kaisers Ferdinand gebaut und diente auch als Pferdestall, Getreidespeicher und Unterkunft für die Soldaten, die sich auf der Burg versammelten. Heute befindet sich hier das Burggasthaus Gostilna Na Gradu.

grad prostori Hribarjeva dvorana in orozarna

Burgkapelle St. Georg

817

Eines der ältesten gemauerten Bauwerke im Burgkomplex ist die Burgkapelle. Aufgrund einer kaiserlichen Urkunde aus dem Jahre 1489 wurde sie mehreren Heiligen geweiht: Georg, Pankratius und Helena.

Der ursprüngliche Eingang zur Kapelle befand sich an der Nordseite. Zu ihm führten dreizehn Treppenstufen, die noch heute benutzt werden. Später wurde der Eingang an die Südseite der Kapelle verlegt. Die ursprüngliche gotische Kapelle hatte eine Holzdecke, vier gotische Fenster mit spitzer Form und eine Empore, von wo aus vornehme Leute an der heiligen Messe teilnahmen. Später wurde sie im Barockstil umgebaut und 1747 mit den Wappen der Landeshauptleute bemalt. In kirchlichen Räumen sind Bemalungen mit weltlichem Inhalt nur selten anzutreffen, weshalb die Kapelle diesbezüglich als Besonderheit auch im europäischen Maßstab zählt.

Bei der letzten Renovierung (im Jahre 1992) wurde auch die ursprüngliche gotische Bemalung entdeckt – Umrandungen der Altäre, des Eingangs und der Fensteröffnungen. An den Wänden befinden sich Weihekreuze in gotischem Stil, die den Kreuzweg Christi symbolisieren.

grad prostori Grajska kapela sv. Jurija

Zuchthaus

917

Unter dem Palas befindet sich eine Reihe von erhalten gebliebenen Gefängniszellen, die im Jahre 2011 renoviert wurden und heute das Zuchthaus-Objekt bilden.

Vorgestellt werden die authentische Architektur und Ausstattung, die Lebensverhältnisse und ein geschichtlicher Abriss des Zuchthauses samt einem Hologramm eines Sträflings. Hier waren auch mehrere bekannte Slowenen inhaftiert, unter anderem der größte slowenische Schriftsteller Ivan Cankar sowie der bekannte Maler und Karikaturist Hinko Smrekar.

grad prostori kaznilnica

Burghof

1017

Der Burghof ist ein von allen Seiten geschlossenes Ambiente.

Der Burghof ist ein von allen Seiten geschlossenes Ambiente, einerseits weiträumig, da seine zentrale Fläche eben und mit Steinplatten bedeckt ist, andererseits auch voller abwechslungsreicher Architekturelemente, die eine ideale Kulisse für verschiedenste Events bilden. Besonders Abendveranstaltungen in den warmen Monaten, bei denen der Burghof zusätzlich beleuchtet wird, hinterlassen schöne und bleibende Erinnerungen. Der Hof besteht aus verschiedenen Teilebenen und hat einen typischen unregelmäßigen gotischen Grundriss.

grad prostori dvorisce

Weißer und Blauer Saal

1117

An einen Teil der mittelalterlichen Verteidigungsmauer sind heute ein Trakt mit zwei Sälen und ein Café auf der Ebene des Innenhofes angelehnt. Die Säle wurden im Jahr 2014 vollständig renoviert.

Innen sind beide Säle visuell in das historische Ambiente der Burg eingebunden und sie öffnen sich zum Burghof hin. Im Obergeschoss neben den Sälen befindet sich eine Terrasse, die einen einzigartigen Ausblick auf den Hof bietet. Die beide sind Mehrzwecksäle.

grad prostori Bela in Modra dvorana

Oberes Lapidarium

1217

Der Raum für den Felsensaal unter dem Gasthaus Na Gradu wurde bei der letzten Renovierung gewonnen. Interessant sind seine Gliederung auf mehreren Ebenen und die Verflechtung der verwendeten Baustoffe mit der geologischen Bodenstruktur.

Derselbe Burgbereich, in dem sich das Burggasthaus Gostilna Na Gradu in der zentralen Etage sowie der Hribar-Saal auf der oberen Etage befinden, birgt in den Kellerräumen ein Lapidarium, das inhaltlich dem Felsensaal ähnelt – einschließlich dem Felsgelände, der Darstellung der Paläontologie innerhalb des Raums und der Vorstellung des Brunnens, der einst auch als geheimer Ausgang aus der Burg diente.

grad prostori Zgornji lapidarij

Felsensaal

1317

Der Raum für den Felsensaal unter dem Burgcafé wurde bei der letzten Renovierung gewonnen. Interessant sind seine Gliederung auf mehreren Ebenen und die Verflechtung der verwendeten Baustoffe mit der geologischen Bodenstruktur.

Wie archäologische Ausgrabungen zeigen, entstand der erste Saal in diesem Bereich der Burg zwischen dem Schützenturm und dem Fünfeckigen Turm erst im 16. bzw. 17. Jahrhundert. Laut Plänen vom Beginn des 19. Jahrhunderts befanden sich hier ein Holzspeicher sowie Räume für die Wächter und Verwalter des Zuchthauses. Der zu Beginn der 1990er Jahre renovierte Trakt stellte zugleich den ersten größeren baulichen Eingriff bei der Renovierung der Burg dar.

Der Felsensaal wurde nach den mächtigen Felsen inmitten des Raumes benannt, welche die geologische Struktur des Burghügels darstellen. Zum Saal gelangt man vom Zugang unter der Burgbrücke, über eine doppelte Wendeltreppe vom Burgcafé oder vom Lapidarium über der Standseilbahn. Ende der Woche finden Sie hier den Ljubljana Castle Jazz Club.

grad prostori Skalna dvorana

Erasmus-Turm

1417

Der nach dem Raubritter Erasmus (aus dem Geschlecht der Luegger) benannte Turm soll, wie Archäologen annehmen, als Kerker gedient haben.

An den Kerkerwänden sind noch heute Spuren eingestemmter Wappen (etwa zehn) zu sehen, darunter auch das Wappen des Ritters Erasmus. Dieser starb hier nicht, aller Wahrscheinlichkeit nach bestach er den Kerkermeister ... der Tod erwartete ihn zu Hause, in der Höhlenburg Lueg (Predjama).

Einige Wappen sind von Inschriften und sogar Jahreszahlen begleitet, die Entstehung des Turms und der Wappen ist ungefähr in die Mitte des 15. Jahrhunderts zu datieren. Bis heute wurden die Wappen nicht näher analysiert, was für die Öffentlichkeit aber gewiss überaus interessant wäre. Vorerst ist noch unbekannt, welche Adeligen im Spätmittelalter (und später) in der Burg von Ljubljana gefangen gehalten wurden.

Im Erasmus-Turm kann seit April 2019 die Dauerausstellung "Burgwaffen" besichtigt werden.

grad prostori Erazmov stolp

Die Drachenhöhle

1517

Der Raum im Souterrain, in dem sich heute die "Drachenhöhle" befindet, wurde wahrscheinlich erst im 16. Jahrhundert als Waffenlager gebaut. Wegen der Nähe des Fünfeckigen Turms, durch den bei Gefahr Kanonen und andere schwere Waffen auf die aufgeschüttete Plattform vor der Burg gefahren wurden, war dies eine günstige Position für das Waffenlager. Als die Gefahr vorbei war, wurden diese Geschütze auf demselben Weg über eine natürliche Rampe, die den Fünfeckigen Turm mit dem Waffenlager verband, und durch ein breites gotisches Portal (das noch heute als Eingang in den Raum dient) in die heutige "Drachenhöhle" gebracht und dort gelagert.

Als in der Burg von Ljubljana zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Strafanstalt eingerichtet wurde, diente der Raum als Holzlager für die Wärter und wurde während der zweiten Phase der Strafanstalt (1868 – 1895) zusätzlich umgebaut.

Von 1999 bis 2016 war hier das "Mini Theater" tätig. Der Raum wurde im Jahr 2018 vollständig renoviert und ist nun für verschiedenste Kinderprogramme (thematische Workshops, Ferienprogramme, Geburtstagsfeiern u. a.) bestimmt.

grad prostori Zmajev brlog

Pulverkammer

1617

Die Pulverkammer befand sich zwischen der Burgkapelle St. Georg und dem Arsenal. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut und gilt als eine der ersten Burgräumlichkeiten.

Archäologisch interessant ist die Entdeckung zweier Räume, einer Küche und eines von der Feuerstelle aus beheizten Wohnraums (Zimmer). Die typisch gotisch gestaltete Wohneinheit ist in einer Ecke der Burgmauer. Wahrscheinlich wurde sie zugeschüttet, als in unmittelbarer Nähe eine Kohlenmühle zur Herstellung von Schießpulver errichtet wurde. Die mittelalterliche Kohlenmühle stellte ein Schlüsselelement beim Bau der neuen Festung im 15. Jahrhundert dar, als bereits die neuen Verteidigungstaktiken mit Einsatz von Schießpulver berücksichtigt wurden.

Zugleich war die Pulverkammer für die Burg gefährlich, da mehrmals ein Blitz in sie einschlug, was für die Bewohner lebensgefährlich war. Die Tür der Pulverkammer wurde einst nach einem Gewitter etwa 4 km von Ljubljana entfernt wiedergefunden – am Fluss Save bei der Ortschaft Črnuče.

In Archivaufzeichnungen (1586) ist auch ein Pferdestall erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde die Pulverkammer – so wie die meisten Burgräume – vom Zuchthaus genutzt (als Werkstatt für Männer im Erdgeschoss und als Werkstatt für Frauen im Obergeschoss). Heute ist hier in allen Etagen die Dauerausstellung "Slowenische Geschichte" zu sehen.

grad prostori Smodnisnica

Gefängnis unter freiem Himmel

1717

Der Kerkerraum unter freiem Himmel befand sich zwischen der Burgmauer und einem natürlichen Felsen. Er war nur vom Hof aus zugänglich, wobei die Gefangenen mit einem Seil (oder einer Kette) in die Tiefe hinabgelassen wurden.

In dem kleinen Raum verbüßten die Gefangenen ihre Strafe, wobei sie eine Fußkette trugen. Laut Quellen wurden hier gefangen genommene türkische Soldaten, Protestanten und aufständische Bauern eingesperrt. Der Raum hatte kein Dach, über den Köpfen der Gefangenen befand sich nur ein Eisengitter. Wie viele Personen gleichzeitig hier gefangen gehalten wurden, ist nicht bekannt, klar ist jedoch, dass sie hier unter grausamen Bedingungen lebten (wobei auch Ernährung und Ausscheidung auf kleinem Raum erfolgten). Durch das offene Dach waren die Gefangenen sowohl Sonnenstrahlen als auch Schneefällen ausgesetzt.

grad prostori Jeca na prostem