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Geschichte des Burghügels

Der Burghügel diente unseren Vorfahren seit jeher als sicherer Zufluchtsort, noch bevor die mächtige Burg errichtet wurde. Heute ist die Burg von Ljubljana in erster Linie eine historische Sehenswürdigkeit, ein kulturelles Zentrum und eine Touristenattraktion. Ihre Vergangenheit war jedoch sehr abwechslungsreich und interessant. Erfahren Sie, wie sich das Talbecken von Ljubljana und seine Burg von der ersten Besiedlung bis heute verändert haben.

Frühe Bronzezeit und Eisenzeit – als die Besiedlung des Talkessels von Ljubljana begann

Der Talkessel von Ljubljana zog wegen seiner besonderen geographischen Lage von jeher Menschen an, die sich hier dauerhaft ansiedelten. Die erste Besiedlung des heutigen Stadtgebiets von Ljubljana reicht bis zum Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. zurück (frühe Bronze- und Eisenzeit). Dabei handelte es sich um Träger der Urnenfelderkultur, die Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. eine Siedlung auf dem heutigen Burghügel anlegten. Diese Bevölkerung, deren ethnische Zugehörigkeit unbekannt ist, wird nach dem Bestattungsritus benannt, da sie ihre Verstorbenen in Urnen begrub. Es ist möglich, dass die Toten über den Fluss Ljubljanica ins Jenseits gebracht wurden. Die Siedlung ist wegen späterer Umbauten und baulicher Eingriffe auf dem Burghügel nicht erforscht, doch kann aus einem Vergleich mit ähnlichen Siedlungen in Slowenien ihre Grundform rekonstruiert werden. Gewöhnlich bestanden die damaligen Höhenburgen aus zwei Teilen: einem kleineren, stärker befestigten Bereich, und einem größeren, die durch einen Wall voneinander getrennt waren. Die Siedlung war teilweise durch Verteidigungswälle, teilweise durch Palisaden geschützt. Die Wohnbauten hatten Holzwände, die aus Ruten geflochten und mit Lehm verputzt waren. Gewöhnlich bestanden die Gebäude aus einem oder zwei Räumen mit Feuerstelle, wo man sich in der Freizeit und bei schlechtem Wetter aufhielt.

Wie Pollenanalysen zeigen, fanden die Träger der Urnenfelderkultur auf dem Burghügel und in der Umgebung genug geeignete Ackerbau- und Weideflächen. In den Wäldern fanden sie Holz und Wild als Nahrung, außerdem lebten an den Ufern des Flusses Ljubljanica viele Vögel, das Wasser war fischreich. Der Burghügel (376 m) bot der damaligen Bevölkerung Sicherheit und ermöglichte ihnen eine wirksame Kontrolle über den Flussverkehr.

Die prähistorische Siedlung erlebte ihre Blütezeit im 9. und 8. Jahrhundert v. Chr., worauf sie allmählich an Bedeutung verlor. Bei der Ankunft der Kelten und später bei der Invasion der Römer besaß der Stützpunkt keine wirtschaftliche und kulturelle Kraft mehr.

Die römische Zeit – Emona

Die Kontinuität der Besiedlung führt uns zur römischen Zeit. Am linken Ufer des Flusses Ljubljanica gründeten die 1. und 14. Legion einen militärischen Stützpunkt (zwischen 100 und 50 v. Chr.), im Jahre 14 oder 15 n. Chr. bekam die römische Stadt Emona eine Schutzmauer. Die Stadt zählte rund 6.000 Bewohner, vorwiegend Händler, Handwerker, Beamte und Soldaten im Ruhestand. Die Archäologen wissen bisher nicht, ob sich auf dem Burghügel in jener Zeit ein Militärstützpunkt oder sogar ein Tempel befand. Die Überreste der römischen Epoche stammen aus dem Zeitraum vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. Aus römischer Zeit sind auf dem Burghügel leider keine architektonischen Überreste gefunden wurden. Im 5. Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt Emona nach einem Einbruch der Hunnen zerstört. Sekundär verwendete römische Überreste sind noch heute (als Spolien) in der Burgmauer zu sehen, in die sie im 15. Jahrhundert eingebaut wurden. Aus der Zeit nach dem Untergang der befestigten römischen Stadt (5. Jahrhundert n. Chr.) bis zum Frühmittelalter gibt es bisher keine Funde – für den slawischen Zeitraum gibt es daher noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Mittelalter – Laibach

Das Gebiet von Ljubljana, mit dem deutschen Namen Laibach, kehrt im Jahre 1106 auf den Schauplatz der Geschichte zurück, als das Kärntner Adelsgeschlecht Spanheim die Laibacher Grundherrschaft und damit auch die Laibacher Burg vom Geschlecht der Grafen von Friesach-Zeltschach erbte. Im Frühmittelalter stand auf dem Burghügel eine Wehranlage aus Holz, unter den dort gemachten Funden befinden sich zwei Bleimünzen aus den Jahren 1164 und 1183, die wahrscheinlich in der hiesigen Burg geprägt wurden. Im 13. Jahrhundert stand die Spanheimer Burg über dem Stadtplatz Mestni trg, der damaligen Stadt.

Einen genaueren Einblick ermöglichen die bescheidenen Überreste wegen späterer Umbauten leider nicht. Die Ausgrabungen bestätigen, dass dies die älteste gemauerte Festung war. Die erste Erwähnung der Laibacher Burg kann aufgrund einer Schenkungsurkunde, die sich im Kapitelarchiv in Udine (Friaul – Italien) befindet, in die Zeit zwischen 1112 und 1125 datiert werden. In der 1220 erstellten Urkunde des Kärntner Herzogs Bernhard von Spanheim steht: "in palacio nostro Leibach", was sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf die Burg, sondern auf eine Wohnresidenz bezieht. Eine Urkunde von 1243 erwähnt die Burg und unter ihr die Stadt mit Stadtmauer, in einer weiteren aus dem Jahre 1256 (bereits im Spätmittelalter) steht "castrum capitalis ... Laybach". Es liegen keine materiellen Beweise vor, dass die Adeligen lieber in der Burg als in der Stadt gewohnt hätten, weshalb nur vermutet werden kann, dass die Burg auch als Residenz diente. Mit dem Tod des Herzogs Ulrich von Spanheim im Jahre 1269 endete die 150-jährige Herrschaft dieses Geschlechts. Im darauffolgenden Jahr erlebten die Burg und die Stadt den ersten bekannten militärischen Konflikt, als der Besitz der Spanheimer vom tschechischen König Ottokar II. Přemysl eingenommen wurde.

15. Jahrhundert – die Habsburger und die Einfälle der Türken

In knapp einhundert Jahren wechselten die Eigentümer der Burg, bis das Land Krain im Jahre 1335 in den Erbbesitz der Habsburger überging. Die Befestigung der Burganlage im 15. Jahrhundert war wegen der Einfälle der Türken besonders wichtig – diese klopften erstmals im Jahre 1415 an das Stadttor. Infolge dieser Einfälle in das Land Krain wurden die hiesigen Burgen zusätzlich befestigt, wobei der Landesfürst für den Bau und die Erneuerung von Verteidigungsmauern sorgte. Ljubljana bekommt in den Jahren 1416 und 1448 eine Stadtmauer, dann erneut in den Jahren 1463 und 1478. Die Baumaßnahmen im 15. Jahrhundert, in der Zeit des Herzogs Friedrich III. von Habsburg, der ab 1452 zugleich auch Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war (bis zu seinem Tode 1493), veränderten das Erscheinungsbild der ursprünglichen Burg vollständig. Die alte Spanheimer Festung wurde fast bis zu den Fundamenten abgerissen und es wurde eine neue Burganlage mit dem unregelmäßigen Grundriss einer spätmittelalterlichen Festung errichtet, die in Slowenien die traditionelle, "nichtitalienische" Architekturrichtung vertritt. Diese Festungsanlage war den neuen Schusswaffen angepasst, der gesamte Burgkomplex wurde erweitert und es wurde der Fünfeckige Turm errichtet, der die Außenanlagen mit der Zugbrücke über dem Verteidigungsgraben verband.

Zu den ältesten erhalten gebliebenen Gebäudeteilen der Burg aus dem 15. Jahrhundert zählt die 1489 geweihte Kapelle St. Georg, die später barockisiert wurde. Im Jahre 1496 wurde der landesfürstliche Turm namens "Padav" (mit dem heutigen Namen Šance – Schanzen) errichtet und dann in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch eine Wehrmauer zu einer einheitlichen Burgfestung verbunden. Im Jahre 1515 wurde das ganze Land von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, das der neue Burgkomplex unbeschadet überstand. Der Polyhistor Johann Weichard von Valvasor berichtet im Jahr 1515 von einem Bauernaufstand. Auch die Burg wurde von Bauern angegriffen, doch schlug die Herrschaft den Angriff zurück.

Außer den Umfassungsmauern, der Burgkapelle und den Ecktürmen sind die übrigen Burggebäude im 16. und 17. Jahrhundert entstanden. Entlang der Burgmauer wurden Wohngebäude für den Landeshauptmann errichtet, der Burghof diente als Versammlungsplatz für das Adelsheer des Landes. Die Bautätigkeiten wurden von den Landeshauptleuten geleitet – alles geschichtlich bekannte und berühmte Namen: Lenkovič, Lamberg, Auersperg, Katzianer, Thurn … Die Namensliste ist heute an der Decke der Burgkapelle erhalten geblieben, die im Jahre 1747 mit sechzig Wappen der Landeshauptleute bemalt wurde. Die Namen zweier renovierter Räume in der Burg von Ljubljana erinnern an die einstige Residenz der Landeshauptleute; der Ständesaal und der Palas dienten möglicherweise als Wohnräume des Adels.

17. und 18. Jahrhundert – militärische Lagerräume, Kaserne und Militärlazarett

Mitte des 17. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Rolle als Festung und Residenz, womit ihr langsamer Verfall einsetzte. Da sich in ihr Lagerräume des Militärs befanden, gefährdete die Burg die unter ihr liegende Stadt und ihre Bewohner, statt sie zu schützen. Bei jedem Gewitter drohte der Stadt die Gefahr, dass ein Blitz in einen der Türme mit Schießpulver einschlägt: Hier gab es nämlich gleich zwei – den kaiserlichen Turm und den Turm des Landes, beide mit großen Vorräten an Schießpulver. In der Geschichte der Burg von Ljubljana ereigneten sich solche Unfälle (1630, 1686, 1737) und es brachen Brände aus; ein Großbrand im Jahre 1774 versetzte die Stadtbürger in Angst und Schrecken, als er sich in Richtung Burg ausweitete und dadurch das gelagerte Schießpulver gefährdete.

Ende des 18. Jahrhunderts, genauer im Zeitraum 1793 bis 1796, meinte die Wiener Verwaltung, dass es am besten wäre, die Burg von Ljubljana abzureißen und das Baumaterial zu verkaufen. Die Krainer Landesstände und der Landesausschuss sprachen sich dagegen aus, weshalb sich schließlich der Standpunkt durchsetzte, dass die Burg erhalten bleiben soll. Diese Polemiken wurden durch den Einmarsch der Franzosen im Frühjahr 1797 unterbrochen, als die französische Armee erstmals die Stadt Ljubljana besetzte, was sich im Jahre 1809 wiederholte. Im Zeitraum der napoleonischen 'Illyrischen Provinzen' (1809-13) diente die Burg als Kaserne und Militärlazarett.

Vom 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs – Zuchthaus und Gefängnis

Nach der Rückkehr der Österreicher im Jahre 1815 wurde die Burg in ein Zuchthaus umgewandelt, in dem Sträflinge aus den späteren Kronländern Krain und Kärnten schwere Zuchthausstrafen bis zu 10 Jahren verbüßten. Das Zuchthaus in der Burg wurde mit einer Unterbrechung (1848 bis 1868) bis zum schweren Erdbeben 1895 betrieben. In der Zuchthausphase wurden zahlreiche Umbauten in der Burg vorgenommen. Der mit Kastanien bepflanzte zentrale Burghof diente den Häftlingen zur täglichen Bewegung im Freien. Während des Ersten Weltkriegs wurde in der Burg zuerst ein Gefängnis für politische Häftlinge (1914 wurde hier auch der berühmte slowenische Schriftsteller Ivan Cankar als gefährlicher politischer Gegner der Österreichisch-Ungarischen Monarchie inhaftiert) und anschließend von 1915 bis 1918 eine Quarantänestation für italienische Kriegsgefangene eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg diente die Burg zunächst als italienisches Gefängnis, nach der Kapitulation Italiens dann als Gefängnis der deutschen Besatzungsmacht.

Im Jahre 1848 wurde anstelle des alten Verteidigungsturms der heutige Aussichtsturm mit Uhr errichtet, der 1980 renoviert und ausgebaut wurde. Das Jahr 1905 war von großer Bedeutung für das weitere Schicksal der Burg – unter dem Bürgermeister Ivan Hribar wurde die Burg von der Stadtgemeinde aufgekauft. Sie sollte von Kultureinrichtungen genutzt werden, wegen der Wohnungsnot wurde sie teilweise zu Wohnungen umgebaut. Der bekannteste Plan zur Burgrenovierung stammt vom großen Architekten Jože Plečnik, wurde aber nie umgesetzt. Die vollständige Renovierung begann nach 1964, als die letzten Bewohner Wohnungen in der Stadt erhielten.

Quellen: J. Stopar: Sprehodi po stari Ljubljani [Spaziergänge durch Ljubljanas Altstadt], B. Reisp: Ljubljanski grad [Die Burg von Ljubljana], J. W. Valvasor: Die Ehre des Herzogtums Krain, P. Štih, V. Simoniti: Slovenska zgodovina [Slowenische Geschichte], Stadtmuseum Ljubljana: Urbani razvoj Ljubljane [Die urbane Entwicklung Ljubljanas].

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