Interessantes
Jeder Winkel der Burg bietet die Gelegenheit, etwas Neues zu entdecken und zu erfahren. Auf dem Burghügel, sei es im Freien oder in einem der Burgräume, treffen Sie auf viele historische und aktuelle Sehenswürdigkeiten, auch solche, die Sie nicht erwartet hätten. Es lohnt sich, auf den Burghügel zurückzukehren, da man jeden Besuch völlig anders erleben kann. Bleiben Sie offen für immer neue Erfahrungen und kommen Sie wieder, wir freuen uns jedes Mal über Sie.
Tastmodell
Im Burghof steht ein Tastmodell der Burg, die mit einer Legende in Brailleschrift auch Blinden und Sehbehinderten die Möglichkeit bietet, die Burg von Ljubljana kennenzulernen.
Die Verbesserung der Zugänglichkeit von Kulturgütern zählt zu den wichtigsten strategischen Zielsetzungen der Kultur- und Sozialpolitik der Stadt, besonders in Bezug auf die physische und sensorische Zugänglichkeit für Besuchergruppen mit verschiedenen Behinderungen. Deshalb regte die Abteilung für Gesundheit und Soziales der Stadtgemeinde Ljubljana im Jahr 2013 die Herstellung eines Tastmodells an. Die Kulturabteilung wählte die Burg von Ljubljana als geeignetsten Ort für ein derartiges Modell, da die Burg die meisten Besucher zählt.
Die Herstellung des Tastmodells erfolgte seitens der Burg von Ljubljana, die hierbei mit dem Architekturbüro Ambient sowie den Unternehmen RPS und Livartis zusammenarbeitete. Das Modell ist ein Bronzeguss und enthält sowohl eine Legende in Lateinschrift als auch eine Legende in Brailleschrift. Der Öffentlichkeit wurde sie erstmals am 14. Oktober 2013 vorgestellt, also am Tag vor dem internationalen "Tag des weißen Stockes", dessen Symbol das Schutz- und Erkennungszeichen blinder und sehbehinderter Menschen ist.
Die Lese-Ecke in der Burganlage
Die "Lese-Ecke" ist ein angenehmes und ruhiges Plätzchen, geborgen im Schutz der Burgmauern und des Burggrabens, umgeben von grüner Natur. Burgbesucher von nah und fern suchen sie gern auf.
Wer kostenlose Lektüre mag, gern in Büchern blättert und Entspannung liebt, ist hier an der richtigen Stelle! Machen Sie es sich gemütlich auf unseren Liegestühlen und genießen Sie unbeschwerte sommerliche Stimmung in guter Gesellschaft von Büchern.
Burgpfeifer
Obwohl die Burg an sich Eigentum des Landeshauptmanns gewesen ist, sorgten die Stadtbürger selbst für die Sicherheit der Stadt und des Burghügels. Die Stadtbürger kümmerten sich neben der bürgerlichen Festung (Schanze) auch um den Turm der Pfeifer. Dies war eigentlich der umgebaute Ostturm aus Friedrichs Zeiten.
Hören Sie zu: Grajski-piskaci.mp3
Auf einem Holzpodest, der rund um den Turm der Pfeifer (erstmals im Jahr 1544 erwähnt) herum verlief, bliesen die Burgpfeifer jeden Tag um 11.00 Uhr in drei Posaunen und ein Kornett und kündeten dadurch den Stadtbürgern an, dass 12 Uhr, d.h. die Zeit des Mittagessens, naht. Wann genau diese Gewohnheit abgeklungen ist, ist nicht bekannt, in schriftlichen Quellen wird sie noch im 17. Jahrhundert erwähnt. Auf jeden Fall war dieses Musizieren nicht ihre Hauptaufgabe. Sie ist jedoch diejenige, die wir aufgrund ihrer sympathischen Natur und zum Andenken an die Burgpfeifer im Jahr 2010 nach mehrjähriger Absicht zum Leben erweckten. Die Burgpfeifer ertönen leider nicht mehr vom Turm der Pfeifer, da dieser stark beschädigt wurde, er stand jedoch in unmittelbarer Nähe des heutigen, 1848 erbauten Aussichtsturms.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Turizem Ljubljana durchgeführt.
Burgskriptorium
Wenn die Zeit stehen bleibt und ihre Bedeutung verliert, nimmt der Burgschreiber eine kalligrafische Schreibfeder in die Hand und führt sie viele Jahre zurück in die Vergangenheit.
Wenn Sie einen Streifzug durch die Burg und ihre Räume unternehmen, treffen Sie in der Burgkapelle auf das Skriptorium – die Schreibstube der Burg. Hier können Sie alte Schriften, die von Meistern der Schreibkunst in der Vergangenheit verwendet wurden, kennenlernen und sich Initialen, Reproduktionen alter Handschriften, Schreibutensilien und vieles mehr ansehen. Sie können dem Burgschreiber bei seiner Arbeit zusehen, ihm Ihnen Namen anvertrauen und ein sympathisches Souvenir mitnehmen. Hier erleben Sie, wie schön und wertvoll das geschriebene Wort ist.
Gelegenheitsbibliotheken
Nimm mich – lies mich! Die Gelegenheitsbibliotheken im Rahmen des Projektes "Knjigobežnice" regen die Menschen zum Lesen und gegenseitigen Austausch von Büchern an. An diesem Projekt nimmt auch die Burg von Ljubljana teil.
Nina Kožar, die Initiatorin des Projektes, schrieb zur Projektvorstellung, dass Eigeninitiative maßgeblich sei. Daher haben wir von der Öffentlichen Anstalt "Burg von Ljubljana" dieses Projekt auch tatsächlich in Eigeninitiative in Angriff genommen. Wir kauften das notwendige Material zur Herstellung von Bücherregalen, die von Klara Zalokar und Klemen Zupančič vom kreativen Tandem "Handmade in Moste" entworfen wurden. Anhand ihrer Pläne bauten wir die Bücherregale zusammen und stellten sie im Oktober 2013 an verschiedenen Punkten der Burg von Ljubljana auf. Im Herbst und Winter befinden sie sich an der unteren und oberen Station der Standseilbahn, im Unteren Lapidarium sowie unter den Arkaden unter dem Ständesaal. In den Frühlings- und Sommermonaten stehen die Bücherregale auch im Schatten der Burgkastanien, wo das Lesen besonders angenehm ist.
Auf diese Weise regen wir die Besucher zum Lesen und gegenseitigen Austausch von Büchern ein, was auch das Leitmotiv des Projektes der Gelegenheitsbibliotheken ist. »Gib ein Buch ab, nimm ein Buch!«, steht an den Bücherregalen auf der Burg. Daher laden wir Sie herzlich auf die Burg von Ljubljana zum Lesen und Mitbringen von Büchern ein!
Sgraffiti im Schützenturm
Im Obergeschoss des Schützenturmes (Stolp strelcev) befindet sich das Restaurant Strelec (Zum Schützen). Dessen Wände tragen Bemalungen des Architekten, Malers und Universitätsprofessors Boris Kobe (1905-1981) sowie des akademischen Malers Marij Pregelj (1913-1967) aus den Jahren 1952 und 1953.
Die beiden Künstler wählten die Sgraffito-Technik (Kratzputz, aus ital. sgraffiare = auskratzen), die seit der Gotik zur Dekoration von Gebäudefassaden verwendet wurde, da sie im Vergleich zur Freskomalerei als beständiger galt. Bei dieser Technik werden mehrere verschiedenfarbige dünne Putzschichten aufgetragen. Zur Komposition des Werkes stellten die beiden Künstler Papier- oder Kartonvorlagen her (die Originale befinden sich im Besitz der Familie von Boris Kobe). Von dort übertrugen sie die Zeichnungen auf die frischen Putzschichten, anschließend formten sie das gewählte Motiv mit einem speziellen Löffel und durch Abkratzen des Putzes bis zur gewünschten Farbschicht.
Die im Jahre 2008 restaurierten Sgraffito-Bemalungen verlaufen in einem breiten Band entlang der gesamten Innenseite des Turmes, unterbrochen von den Fenster- und Türöffnungen. Die Szenen sind umrahmt und bilden Geschichten im Comic-Stil. Die Ideen für ihre Bilder fanden die beiden Autoren in Motiven slowenischer Volkslieder und Volkserzählungen. Dargestellt sind neun Geschichten aus der slowenischen Volksüberlieferung, von denen zwei nur teilweise erhalten sind. Unter den einzelnen Szenen befinden sich Texte, drei Geschichten sind unbetitelt. Der Autor der jeweiligen Geschichte kann anhand des Buchstabens K (Kobe) beziehungsweise P (Pregelj) festgestellt werden.
Im unteren Geschoss des Schützenturmes, in das man vom Burghof gelangt, ist ein Fragment eines Sgraffito-Werkes an der gewölbten Decke erhalten geblieben, welches Szenen mit landwirtschaftlichen Arbeiten (Traubenlese) darstellt.
Die Burgbrunnen
In Burgen war eine zuverlässige Wasserversorgung mindestens ebenso wichtig wie der Schutz vor Feinden.
Da es auf Hügeln keine Bäche, Flüsse oder Seen gab, mussten die Bewohner des späten Mittelalters und der Neuzeit technisch sehr einfallsreich und geschickt sein, um genug Wasser für den Alltagsbedarf zu sammeln und zu reinigen. Aus diesem Zeitraum sind auf der Burg von Ljubljana vier Brunnen bzw. Wasserspeicher erhalten geblieben: der Wasserspeicher im Hof, der Wasserspeicher vor dem Palas, der Brunnen vor dem Fünfeckigen Turm und der Brunnen mit Tretrad vor der Burg.
Die Zisternen, in die das Regenwasser von den Dächern und Höfen abfloss, sowie die Brunnen, aus denen Grundwasser geschöpft wurde, waren stets sorgfältig überdeckt, außerdem musste die unmittelbare Umgebung der Brunnen und Zisternen gepflastert sein, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Zu diesem Zweck wurde der Schacht oben auch mit einem steinernen Ring oder einem Holzrand umgeben. Zum Wasserschöpfen wurden Holzeimer benutzt. Um das Hochziehen zu erleichtern, wurde das Hebeseil über eine Rolle, manchmal aber auch über eine Winde oder ein Holzrad gezogen.
Zum Weltwassertag haben wir im Jahr 2016 eine Broschüre herausgegeben, in der die Brunnen der Burg von Ljubljana mit ihrer Umgebung vorgestellt sind. Sie stellen einerseits eine wertvolle archäologische Quelle dar, andererseits sind dies Werke, bei denen die geltenden Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten der Technik eng mit der persönlichen Kreativität der Erbauer verflochten sind. Parallel zu den historischen und technischen Merkmalen der jeweiligen Brunnen finden Sie in der Broschüre auch interessante Informationen und Legenden, die in den Jahrhunderten um diese Quellen des Lebens entstanden sind.
Die Broschüre finden Sie auf diesem Link, die gedruckte Version ist beim Info-Center in der Burg von Ljubljana erhältlich.
Der Fleischmann-Pastinak
Im Jahr 2012 blühte auf der Burg von Ljubljana nach 172 Jahren wieder Fleischmanns Pastinak auf. Die Pflanze wurde auf der Burg von Ljubljana nach 1840 nicht mehr entdeckt.
Der gemeine Pastinak ist eine der häufigsten Wiesenpflanzen, die im Grummet auf zahlreichen Wiesen und an vielen Nebenwegen blüht. Fleischmanns Pastinak ist jedoch eine Besonderheit und unterscheidet sich durch die doppelt gefiederten Blätter, der Form und dem zackigen Rand der Blätter nach sowie teilweise durch die etwas dunklere grüne Farbe der Blätter vom gemeinen. Es wurde kein anderer Standort dieser Pflanze außer dem auf der Burg von Ljubljana gefunden, dort wuchs die Pflanze von 1819 bis ungefähr zum Jahr 1835. Die Meinungen über sein Vorkommen sind geteilt. Einige behaupten, die Pflanze könnte als Erbveränderung (Mutation) im botanischen Garten in Ljubljana entstanden sein (Mayer, 1960), andere wiederum, dass diese Pflanze tatsächlich auf der Burg von Ljubljana wuchs (Voss, 1885).
Tatsache ist, dass man im Mittelalter angefangen hatte, den Pastinak als Gemüse anzubauen und er auch lange verwendet wurde, bis ihn Karotten und Kartoffeln verdrängten. Die Knolle dieser einjährigen Pflanze enthält neben viel Wasser auch Zucker, Eiweiß, Pektin und sogar ein wenig Fett - und ätherisches Öl. Engländer schätzen ihn noch heutzutage. Es wäre also möglich, dass der erwähnte Pastinak eine Sorte des gemeinen Pastinaks, der einst angebaut wurde, ist. Ungeachtet dessen verwundert immer noch die Tatsache, dass er nur auf der Burg von Ljubljana und später im botanischen Garten in Ljubljana erhalten blieb. Auch in diesem Fall ist sein Wert um nichts geringer, da auch Sorten so gewonnen wurden, dass man Besonderheiten auswählte und versuchte, daraus etwas Neues zu züchten. Alle der angeführten Behauptungen sind möglich, denn sie ändern nichts an der Tatsache, dass die Pflanze nur im botanischen Garten von Ljubljana erhalten blieb.
Der Fleischmann-Pastinak-Lehrpfad - e-Broschüre (PDF)